Dobrodosli in Montenegro

Die Septemberhitze in Dubrovnik ertränken wir im Meer und im Hotel-/Campingpool, aber natürlich besuchen wir auch die weltberühmte Altstadt. Wir sind nicht allein mit dieser Idee, doch die Heerscharen von Touristen stören kaum, zu beeindruckend ist die vielleicht schönste Stadt Kroatiens. Nicht zu unrecht steht auch diese schon lange unter dem Schutz der UNESCO und wurde doch auch während des Bürgerkriegs Anfang der 90iger Jahre bombardiert, was große internationale Proteste hervorrief. Heute erstrahlt die Altstadt wieder in vollem Glanz, was man besonders beim Rundgang über die Wehrmauer bewundern darf. Außer den Weltreisenden sind übrigens auch noch andere deutsche Touristen in der Stadt, unterwegs begegnet uns die Familie Maschmeyer-Ferres.

Verstärkt durch die Superdukes Birne und Juwi wollen wir, nachdem die Reise bisher so gut geklappt hat, auch noch etwas Abenteuer schnuppern. Von Kroatien geht es zum wiederholten Male nach Bosnien-Herzegowina. Die Region südöstlich von Durbrovnik empfiehlt sich nicht für Querfeldeinfahrten, an vielen Stellen warnen die Schilder auch Jahre nach dem Krieg vor Minen. Doch Herzegowina ist für heute auch nicht unser Ziel, wir wollen nach Montenegro. Spektakulär geht es vor dem Grenzübergang in die Berge. Oben wartet auf bosnischer-herzeg. Seite ein völlig überdimensionierter Grenzübergang, an dem wir ganz genau völlig alleine mit dem Grenzbeamten sind, ein paar Meter später erwartet uns der wunderschöne Kleinstaat Montenegro (nur ca. 13 000km² ist Montenegro groß/klein).

Erste Station in Crna Gora (= Montenegro = schwarzer Berg) ist das Weltnaturerbe Nationalpark Durmitor. Bei Zabljak gibt uns der deutschsprechende Miso ein Heimspiel und empfängt uns auf seinem Zeltplatz gleich mit Sliwowitz. Heiter beschwingt machen wir uns dann auf die Wanderung zum Schwarzen See. Am nächsten Tag geht es noch tiefer in die Berge. Über 40 Gipfel sollen über 2000m hoch sein, darunter der höchste Berg Montenegros der Bobotov Kuk (2522m). Im Sommer wird hier gewandert und im Winter Ski gefahren. Wir wollen wandern und das fällt uns bei der ausgezeichneten Wegmarkierung auch relativ leicht. Teilweise in 5-Meter-Abständen finden sich die Zeichen. Doch als es darauf ankommt, weit ab von der Hauptroute, verlassen uns die Markierungen und wir stehen etwas verloren im Berg. Wir gehen auf Nummer sicher und marschieren auf gleichem Weg wieder ins Tal, was angesichts der bedrohlich aussehenden Felswände sicher nicht die dümmste Lösung war mit Klein-Ellie auf dem Rücken.

Der Durmitor-Nationalpark geht nach Südosten über in den Tara-Canyon. Diese Schlucht muß sich nicht vor anderen Canyons der Welt verstecken, gräbt sich die Tara an tiefster Stelle doch sagenhafte 1300m in die Tiefe. Bei schönem Wetter kann man vom Aussichtsberg Curovac sicherlich legendäre Aufnahmen machen. Wir machen zwar auch Bilder, aber denen fehlt der letzte Pfiff. Über dem ganzen Land hängt nach langer Trockenheit und vielen Waldbränden (auch vom Curovac kann man schon wieder in der Entfernung Rauchwolken aufsteigen sehen) eine unglaubliche Dunstglocke. Da das Ganze aus der Entfernung vor allem grau aussieht, fahren wir einfach etwas näher hin. Gesagt, getan, wir "steigen" mit unseren Fahrzeugen hinunter zum Tara-Fluss und folgen dem wunderschönen Canyon bis zum Biogradska Gora Nationalpark. Hier wartet dann gleich der nächste Superlativ. Einer der letzten Primärwälder Europas wartet auf unseren Besuch. Tief im Primärwald beziehen wir unser Nachtlager und erkunden den Park, der schon seit 1878 unter Schutz steht.

Datum: 15.09.(Tag 29) - Tachometerstand: 263 351km - gefahrene Kilometer: 2128km - Ort: Biogradska Gora (Montenegro)