Die Vereinigten Arabischen Emirate

Wenn man von den Vereinigten Arabischen Emiraten hört, denkt man meist an Abu Dhabi und Dubai. Abu Dhabi als Hauptstadt und Dubai als Metropole, die in der Weltrangliste der meistbesuchten Städte immerhin den siebten Rang einnimmt und mit dem 828m hohen Burj Khalifa das höchste Gebäude der Welt stellt, sind vielen geläufig. Tatsächlich besteht die Föderation aber aus sieben Emiraten und für uns aus vielen Unbekannten. Der Auftakt in den Emiraten ist aber, wie wir es mittlerweile gewohnt sind von der Arabischen Halbinsel, sehr herzlich und zu unseren großen Freude ohne Probleme bei der Verständigung. Fast überall, selbstredend auch schon an der Grenze, wird ein gepflegtes Englisch gesprochen, auch wenn die offizielle Amtssprache Arabisch ist.

Der erste Stopp in den Emiraten ist Abu Dhabi. Wenn man stundenlang durch brottrockene Wüste gefahren ist, dann ist man schon verblüfft so eine adrette und in großen Teilen durchgrünte Stadt zu finden. Abu Dhabi wird sicherlich nicht jedem imponieren, für uns war die Hauptstadt der Emirate aber eine erste positive Überraschung. Das größte Pfund mit dem die Stadt wuchern kann, ist die Scheich-Zayid-Moschee, die 40.000 Gläubigen Platz bieten soll. Allein der 47 Tonnen schwere Teppich der Moschee bietet schon reichlich Rekorde und soll der Weltgrößte sein. Auch Deutschland durfte seinen Teil zu diesem wunderbaren Bauwerk beitragen, die sensationellen Kronleuchter stammen anscheinend aus deutscher Produktion.

Nach den alkoholfernen Tagen in Saudi Arabien freuen wir uns in Abu Dhabi auf das erste Spiel der deutschen Mannschaft, das wir in einem lässigen Irish Pub im Stadtzentrum genießen wollen. Von genießen ist dann keine Spur, das Ergebnis gegen Japan ist bekannt und verhagelt uns mega die Stimmung. Sollen wir, wie schon 2018 in Russland tausende von Kilometer gefahren sein ohne das deutsche Team zu sehen? Die große Freude über den schmalen Bierpreis zur Happy Hour ist längst Ernüchterung gewichen und die Bierpreise sind dann trotz (Un)happy Hour auch wieder nicht so günstig, als dass wir beliebig unseren Frust im Alkohol ertränken könnten. Da ist das Reisebudget limitiert.

„Lebbe geht weider“ wusste schon der legendäre Steppi 1992 zu berichten als Frankfurt die Meisterschaft an Stuttgart verlor und auch uns bleibt nichts anderes als die Niederlage zu akzeptieren und die Reise fortzusetzen. Auf Abu Dhabi folgt Dubai und die Einfahrt in die Stadt ist einfach berauschend. Dubai muss einem nicht gefallen, aber der Gigantismus ist beeindruckend. Hier steht mit dem Burj Khalifa das höchste Gebäude der Welt (828m), hier ist die weltweit größe Dichte an Wolkenkratzern >300m, hier gibt es die weltgrößte Springbrunnenanlage, Dubai hat die höchsten Touristeneinnahmen weltweit und so weiter und so fort..

Wir nutzen die Möglichkeit, dass es in Dubai auch eine VW-Werkstatt gibt, für einen kleinen Routinecheck und schnaufen nach hektischen Fahrtagen erst einmal durch. Schönerweise kommen mit Andi und Luchs noch zwei frische Fans aus Deutschland dazu und die Nationalmannschaft und vor allem Costa Rica tun uns den Gefallen, dass der Traum vom WM-Achtelfinale mit deutscher Beteiligung weiterlebt. Fast hätten wir dabei das deutsche Spiel gegen Spanien gar nicht live im TV miterleben können, da wir böse in der Stadt festgeklemmt sind, doch Dubais schnellster Taxifahrer erkennt unsere Not und rettet uns in einer rasanten Kamikazefahrt den Großteil des Sehvergnügens. Jetzt wollen wir noch schnell Kurs auf den Oman nehmen und dann heißt es endgültig "Qatar wir kommen".

An dieser Stelle noch ganz dicke Grüße nach Mexiko. Während wir von unserer WM-Tour berichten, wird Juwi uns vom anderen Ende der Welt mit den Berichten aus Mittel- und Nordamerika unterhalten. Gute Reise alter Freund!

Datum: 27.11.2022 (Tag 41) - Tachometerstand: 172.221 km - gefahrene Kilometer: 8176 km (davon Asien: 5214 km) - Ort: Dubai (Vereinigte Arabische Emirate)