Deutschland wir kommen

Der letzte Morgen in Tschechien macht uns den Abschied leicht. Nachts hat es mit schwerem Rege angefangen, der sich tatsächlich hartnäckig den ganzen Morgen hält. Mutterseelenallein auf dem großen Zeltplatz trotzen wir dem wetterlichen Unbill und packen nach dem Frühstück unsere sieben Sachen. Über Harrachov und Frydlandt geht es in Richtung Deutschland nach Görlitz. Wie das so ist, wenn Engel reisen, als wir in Görlitz aus dem Auto steigen, hat sich das Wetter beruhigt. Wir bewundern die proper renovierte Altstadt und aus alter Verbundenheit überqueren wir noch einmal die Neiße um nach Zgorzelec (Polen) zu spazieren. Ohne Zigaretten zurück aus Polen beschließen wir unseren Besuch der sehenswerten Stadt und fahren noch am gleichen Tag Richtung Weimar. Kaum im Auto scheint regentechnisch schon wieder die Welt unterzugehen. Durch drei massive Regenfronten fahren wir, um dann oh Wunder fast trocken nahe Weimar aus dem Auto zu steigen.

Der Zeltplatz in Oettern ist dann genau der richtige Ort um entspannt den Urlaub abzuschließen. Eine schöne Lage am Wald, angenehme Campingplatzbesitzer, freundliche (meist holländische Zeltnachbarn) und vor allem eine hohe Hundedichte sorgen für Wohlbefinden der jüngsten Reiseteilnehmerin. Auch für Reisende für die das WauWau-Streicheln nur nachrangige Bedeutung hat gibt es das richtige Angebot. Weimar quillt vor Kultur fast über und die Altstadt ist mittlerweile ein richtiges (für manchen Geschmack vielleicht auch schon etwas überrenoviertes) Schmuckstück.

Nachdem wir unseren Kulturhunger gestillt und damit auch das Kulturgewissen beruhigt haben geht es immer noch nicht Hause. Zwar packen wir unser bewährtes gordiegear-Dachzelt zum letzten mal in diesem Urlaub ein und das Navi wird auf Heimat ausgerichtet, aber auch auf den letzten Kilometern wollen wir noch etwas sehen von der Welt. Nahe Erfurt geht es in den neuerdings unter UNESCO-Schutz stehenden Nationalpark Hainich (der Park wurde übrigens zusammen mit den Buchenurwäldern der Karpaten 2011 zum Welterbe erklärt). Dort findet sich der interessante Baumkronenpfad auf dem man in 30m Höhe zwischen den Baumwipfeln spazieren kann.

Nach dem Naturerlebnis im Nationalpark sind wir dann aber leider wirklich fast am Reiseende angekommen. Wir planen zum Finale den UNESCO-Welterbe-Doppelschlag und schauen auch noch auf einen Sprung in Eisenach bei der Wartburg vorbei. Dieses nationale Denkmal ist dann aber wirklich der Schlußpunkt unserer spannenden (Ost)Europareise. Wir holen noch einmal alles aus unserem Weißen Riesen heraus um trotz starkem Gegenwind am Abend in Denkendorf zu sein. So genießen wir nach langer Abstinenz wieder einmal die gute schwäbische Küche.

Datum: 19.07.(Tag 46) - Tachometerstand: 275 852km - gefahrene Kilometer: 6115km - Ort: Esslingen (Deutschland)

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