'Der Coup von Marseille' oder 'wie sich ein deutscher Kriminal-Oberinspektor von Trickdieben zum Narren halten liess'

Es war der Morgen nach dem grossen Schnee in Deutschland und zwei erfahrene Traveller mit ihrem Belle Banyol-Landrover auf ihrem Sprung ins grosse Abenteuer Nord-Afrika. Die Nacht war kurz und wenig intensiv als der Check-In zum Faehrschiff von Marseille nach Tunis anstand. Die ersten Kontrollen gelangen sehr flüssig, aber als der Mann von der Faehrgesellschaft unser auf 3 Personen ausgestelltes Ticket in Empfang nahm, in unserem Auto aber nur 2 stattliche junge Maenner ;-) zu Gesicht bekam, wurden wir zu einem ungewollten Stopp gezwungen und mit der Aussicht auf die Rückzahlung der für unseren kurzfristig ausgefallenen dritten Mann bezahlten Ticket in das nahegelegene Büro geschickt. Der Wagen wurde abgestellt und unser deutscher Kriminal-Oberinspektor liess einen den erfahrenen Trickdieben gnadenlos ausgelieferten Diplom-Statistiker im Auto zurück (=> Fehler Nummer 1: Lass niemals einen eher den Zahlen zugewandten Landrover-Anti-Fetischist im Auto zurück).

Das Unheil nahm seinen Lauf - ein sich als halbwegs Offizieller gebaerdender junger Mann trat ans Auto und holte unseren des Franzoesisch unkenntlichen Diplomstatistiker mit dem Vorwand eines merkwürdigen Tones am Autoende aus dem Auto. Für kurze Zeit war die Führerkabine verwaist und in diesem Moment schnappte sich der Kumpan des halbwegs-Offiziellen den Rucksack auf der Fahrerseite aus dem Auto (=> Fehler Nummer 2: Das Auto niemals unbeaufsichtigt lassen). Unser etwas unbedarfte Diplom-Statistiker (Fehler Nummer 3: Auch wenn Du keine Ahnung vom Auto hast - eigentlich gibt ein abgestelltes Auto keine komischen Laute von sich) konnte sich immerhin dem Versuch erwehren, bei einem inszenierten Zizou-Tanz auch noch die eigene Brieftasche zu verlieren, hatte aber danach auch gleich ein schlechtes Gewissen, diesen so unschuldig dreinblickenden Mann des Diebstahl-Versuchs zu bezichtigen. Etwas vorsichtiger nach diesem ersten etwas merkwürdigen Auftritt wurden die folgenden Annaeherungsversuche des Halbwegs-Offiziellen immerhin noch mit dem Abschliessen der beiden Vordertüren begleitet und auf diesem Weg konnte der Rucksack-Dieb immerhin nicht noch mehr aus der Fahrerkabine ziehen und - wie wahrscheinlich ursprünglich beabsichtigt - den um ein paar im Ablenkungs-Geldbeutel (maechtig clever, gell) deponierten Scheinchen sowie (etwas weniger eingeplante) 95,- US-Petrodollars erleichterten Rucksack wie wenn nichts gewesen waere wieder auf dem Fahrersitz deponieren. Der Rucksack wurde am Ende einfach neben das Auto platziert und so kurz spaeter aufgefunden. Etwas zu viele Kohle war weg (Fehler Nummer 4: In so einer Gegend das Geld lieber komplett am Koerper tragen) und der Aerger maechtig gross.. :-((( Wir wünschen unserem Gaunerpaar maechtig viel Pech mit der Kohle, viele viele bunte mit einem kraeftigen Gefaengnis-Aufenthalt versüsste zukünftige Fehlversuche!!! Fazit: Wenn es für das aufgeloeste 3. Ticket kein Geld mehr zurück geben wird, mutiert das ganze zu einem maechtigen Minus-Geschaeft....

Bild 50A zeigt den Kriminal-Oberinspektor Frank Wallinger vor seinem Landrover, Bild 51A zeigt ihn in Begleitung des Diplomstatistikers Joerg Langohr. Die weiteren angehaengten Bilder zeigen den Landrover beim Einsatz in Tunesien.