Clarksdale & Indianola (Mississippi)

Leider ist die Tage mal wieder „Museumswetter“, weshalb unsere Ausfahrt entlang des „Blues Highway“, wie der Old Highway 61 auch genannt wird, fast komplett unter Wasser stattfindet.

An der Kreuzung des Highway 61 mit dem Highway 49 liegt Clarksdale, tief im Mississippi Delta. Ist dies die „crossroad“, an welcher der so früh und unter mysteriösen Umständen verstorbene Robert Johnson angeblich seine Seele an den Teufel verkauft hat? Die Gelehrten sind sich da uneinig und so gibt es noch ein paar andere Anwärter darauf DIE Kreuzung zu sein. Genauso wie es für den seeligen Robert Johnson drei oder vier mutmaßliche Gräber gibt. Wie auch immer, das hiesige „Delta Blues Museum“ ist jedenfalls absolut sehenswert. Die große Ausstellung zu den einzelnen Bluesmusikern, die das Delta hervorgebracht hat, informiert anhand deren Lebensgeschichten ausführlich, wenn auch stellenweise etwas unstrukturiert, über die Entwicklungsgeschichte des Blues. Ein Schwerpunkt liegt hier ganz klar auf Muddy Waters, dessen Geburtsort Rolling Forks ich ja schon bei einem früheren Ausflug besucht hatte. Hier im Museum ist nun sein ehemaliges Blockbohlen-Wohnhaus aus seiner Zeit als Landarbeiter zu bewundern, das auf Initiative und Mitfinanzierung von Bill Gibbons (ZZ Top) vor dem Untergang bewahrt und nach hier verfrachtet wurde.

Dafür ist das „BB King Museum and interpretative Center“ in Indianola mal wieder ein Volltreffer! Hier merkt man auch gleich, daß ordentlich Geld dahinter steckt. Die audiovisuelle Ausstellung hat zunächst die Geschichte und die Lebensumstände der (schwarzen und weißen) Bevölkerung im Delta zum Thema. Darin hineinverwoben gibt es natürlich jede Menge zum Leben und Werdegang des „King of the Blues“, der übrigens auch erst mal als Landarbeiter und Treckerfahrer angefangen hat. Zum Schluss und wie sich das gehört kann man dem erst 2015 verstorbenen Riley B. King an seiner Grabstätte, gleich neben dem Museum seine Aufwartung machen.

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