Antiatlas, Atlantik, Agadir

Wir mühen uns weiter auf den landschaftlich sehr schönen, aber ausgewaschenen Bergpisten durch den Antiatlas. Erst kurz vor Igherm erfahren wir, daß die weitere Piste nach Tafraoute gesperrt ist, also geht es mit Tempo 20km/h wieder 15km zurück. Die Alternativroute steht der ersten Variante an Schönheit in nichts nach und zur Belohnung erreichen wir am späten Mittag die "Painted Rocks" bei Tafraoute, die schönerweise wieder in vollem Glanze erstrahlen. Ein Geschäftsmann aus Agadir soll ein "paar" Eimer Farbe spendiert haben und die Finanzierung der Neustreichung des Kunstwerks von Jean Veramme übernommen haben. Die Steine leuchten in voller Farbe. Der perfekte Platz um wild zu zelten.

Wir unternehmen einige Spaziergänge in der Landschaft um Tafraoute, doch die Zeit drängt leider etwas. Nach dem Besuch eines historischen Berberhauses im Ammelntal geht es schon weiter zum Atlantik nach Agadir. Isabel und Janice müssen auf den Flieger, zudem haben wir uns mit unserem Stuttgarter Freund Adile verabredet, der witzigerweise gerade zur selben Zeit seine Familie nahe Agadir besucht und das gleiche Flugzeug Richtung Stuttgart gebucht hat. Seine Familie lässt es sich natürlich nicht nehmen uns leckerst zum Essen einzuladen.

Erfrischt durch ein Bad im Meer besteigen unsere zwei Damen das Flugzeug Richtung Heimat. Traurigerweise müssen Hugo und ich Abschied nehmen, doch lange sind wir nicht alleine. Kaum lasse ich ihn auf dem Weg nach Essaouira fünf Minuten alleine im Auto zurück, da hat er schon neue Bekanntschaften gemacht. Zwei Schweizerinnen und eine Brasilianerin freuen sich über eine Mitfahrgelegenheit am frühen Abend nach Essaouira.

Essaouira platzt mittlerweile vor Touristen. Die hübsche Stadt am Meer mit der festungsartigen Medina erfreut sich großer Beliebtheit. Mit seiner guten Infrastruktur ist es die ideale Basis auch für größere Gruppen. So ist es nicht verwunderlich, daß wir auf dem Zeltplatz den Rotel-Bus treffen und etliche Teilnehmerfahrzeuge einer Hummer- und einer Enten-Rallye sehen. Neben Touristen wimmelt es von Möwen. Der Fischerhafen ist ein Paradies für Tierfotografen, auch wir schießen wir die Irren Möwenbilder. Doch irgendwann ist es auch mal gut mit Möwenbildern und man sollte sich neuen Herausforderungen stellen. Unser nächsten Plan hat mit Vögeln und Wasser rein garnichts zu tun, wir wollen den höchsten Berg Marokkos, den Jebel Toubkal (4165m) besteigen.

Bester Ausgangspunkt für die Besteigung ist Marrakesch. Da trifft es sich doch gut, daß Oli Schenker dorthin im Anflug ist. Noch einmal dürfen wir 15km hin und wieder zurück fahren, da ein neues Schild die fertiggestellte Autobahn nach Marrakesch ankündigt, von der der Baustellenbewacher aber nichts wissen will. Noch einmal müssen wir die Strasse verlassen, da ein mit Gasflaschen beladener LKW den Weg blockiert, dann sind wir in Marrakesch am Flughafen um Oli einzusammeln. Jetzt ab in die Berge. Wir sind hochmotiviert das Dach Nordafrikas zu erklimmen.

Datum: 06.05.(Tag 36) - Tachometerstand: 253 106km - gefahrene Kilometer: 5600km / davon Europa 2196km / Afrika 3404km - Ort: Aremd (Marokko)

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